Apologie Des Sokrates

Platón

Summary
summary
Quote
summary
Q&A
summary

Last updated on 2025/05/03

Apologie Des Sokrates Summary

Platón

The Defense of Wisdom Against Unjust Accusations.

start
start
start
start
start
4.1953,259 ratings (Goodreads reference)
xfacebook
share

Description

Apologie Des Sokrates
pages

How many pages in Apologie Des Sokrates?

28 pages

first time

What is the release date for Apologie Des Sokrates?

First published 1968-39-06

In "Apologie des Sokrates," Plato presents a gripping dialogue that captures the trial of Socrates, illuminating his steadfast commitment to truth and virtue amidst a society steeped in ignorance and conformity. The text serves not just as a historical account of Socrates’ defense against the charges of corrupting the youth and impiety, but as a profound exploration of philosophical integrity and moral steadfastness. As Socrates articulates his belief in the examined life and the pursuit of knowledge, readers are invited to reflect on the essence of justice, the role of the individual in society, and the enduring struggle against tyranny of thought. This timeless work challenges us to reconsider our own values and convictions, ultimately encouraging a deeper engagement with the critical questions that define our humanity.

Author Platón

Plato, an eminent philosopher of ancient Greece, was born around 427 BCE in Athens and is widely regarded as one of the foundational figures of Western philosophy. A student of Socrates, he was deeply influenced by his mentor’s ideas and the Socratic method of inquiry, which he later expanded upon in his own writings. Plato founded the Academy in Athens, one of the earliest institutions of higher learning in the Western world, where he taught and engaged in philosophical discourse. His works, characterized by dialogues featuring Socratic questioning, cover a vast array of topics including ethics, politics, metaphysics, and epistemology, with 'Apologie Des Sokrates' (Apology of Socrates) serving as a critical reflection on Socrates' trial and defense, encapsulating Plato’s commitment to exploring the nature of justice and the role of the philosopher in society.

Apologie Des Sokrates Summary |Free PDF Download

Apologie Des Sokrates

Chapter 1 | Einleitung

In der Einleitung des ersten Kapitels von "Apologie Des Sokrates" spricht Sokrates vor dem Publikum, das ihn anklagt. Er beginnt mit einer gewissen Ironie, indem er ausdrückt, dass er kaum imstande ist, den schweren Vorwürfen seiner Ankläger zuzustimmen, obwohl sie überzeugend gesprochen haben. Sokrates zeigt sich skeptisch gegenüber den Behauptungen seiner Ankläger und macht klar, dass ihre Ausführungen wenig Wahrheit enthalten. Insbesondere kritisiert er eine Aussage, nach der er die Athener täuschen könnte, indem er als ein gewaltiger Redner auftritt. In diesem Kontext betont Sokrates, dass echtes Reden nicht auf dem Geplänkel und der Rhetorik seiner Ankläger basiert, sondern auf der Wahrheit. Er kündigt an, dass er sich in seiner Verteidigung schlicht und ungeschmückt ausdrücken wird, da er die Überzeugung hat, das Richtige zu sagen. Sokrates fordert das Publikum auf, nicht von seiner Weise des Sprechens abzulenken, sondern sich auf den Inhalt seiner Aussagen zu konzentrieren. Er weist darauf hin, dass er über siebzig Jahre alt ist und somit nicht mit den gewählten Reden eines erfahrenen Anwalts konkurrieren kann. Vielmehr bittet er darum, seine Ansprache in der ihm eigenen Art zu verstehen, da es ihm nicht um den Stil, sondern um die Wahrheit geht, die er verkündigen möchte. Sokrates hebt hervor, dass die Aufgabe des Richters darin besteht, die Richtigkeit dessen, was gesagt wird, zu beurteilen, während die Verantwortung des Redners in der ehrlichen und wahrheitsgetreuen Äußerung liegt. Er beabsichtigt, die Athener von seiner Unschuld zu überzeugen, indem er einfache und klare Worte verwendet, und erfordert, dass seine Zuhörer sich darauf konzentrieren, ob das, was er sagt, gerecht ist oder nicht. In dieser eloquenten und tiefgründigen Argumentation zeigt Sokrates, dass er nicht nur auf die Vorwürfe eingeht, sondern auch das Konzept von Wahrheit und Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt. Am Ende seines Vortrags stellt er klar, dass er aufrichtig und offen bleiben wird, unabhängig von der Form seiner Ausdrucksweise.

Chapter 2 | Die alten Ankläger

Sokrates, als Protagonist der Verteidigung, eröffnet seine Argumentation, indem er sich einerseits gegen die veralteten und oft unbegründeten Anklagen seiner früheren Kritiker stellt, die ihn als einen Menschen beschreiben, der sich mit himmlischen und unterirdischen Fragen befasst, und auf die Gefahren dieser fortdauernden Verleumdungen hinweist. Diese Ankläger haben ein Bild von ihm vermittelt, das für die Zuhörer, insbesondere für die Jüngeren, leicht zu glauben ist. 1. Unrechtmäßige Verleumdungen: Sokrates betont, dass nicht nur die aktuellen Ankläger, wie Meletos, eine Gefahr darstellen, sondern vor allem die älteren Verleumder, deren Namen und Ansichten schwer zurückzuverfolgen sind. Diese Ankläger haben eine falsche Vorstellung von ihm geschaffen und diese ungerechtfertigte Verleumdung hat sich über die Jahre verstärkt. 2. Unstreitbare Wahrheiten seiner Philosophie: Sokrates ordnet die Vorwürfe gegen sich in den Kontext seiner Philosophie ein. Die Behauptung, dass er Unrecht zu Recht mache und seinen Mitmenschen irrelehre, sei ein Missverständnis seiner philosophischen Ansichten über Wissen und Unwissenheit. Er ruft seine Zuhörer dazu auf, sich daran zu erinnern, dass sie selbst oft von seiner Art des Denkens und Lehrens profitiert haben. 3. Sokrates als Lehrer: Er erklärt, dass er niemals im Geld verdienen durch Lehre interessiert war, im Gegensatz zu bekannten sophistischen Lehrern. Sokrates hebt hervor, dass er vor allem die menschliche Tugend und die Korruption der Jugend nicht bewusst fördern wollte. Stattdessen sieht er es als seine Aufgabe, anderen durch Dialog zu helfen, ihr eigenes Wissen und Unwissen zu erkennen. 4. Der Orakelspruch als Ausgangspunkt: Sokrates betont, dass seine Philosophie und sein Ruf stark durch das Orakel von Delphi geprägt wurden, das seine Weisheit bezeugte. Die Anklagen gegen ihn, sein Aufbegehren gegen die etablierten Wahrheiten und seine Unermüdlichkeit, nach Wissen zu streben, führten unweigerlich zu Feindschaften und Missgunst. 5. Veränderung im Geduld seiner Kritiker: Sokrates reflektiert, dass seine ständigen Fragen und die Inquisition seiner Zeitgenossen durch die Vermittlung von Wissen und das Aufzeigen deren Unwissenheit zu seinem schlechten Ruf führten. Diese Praxis, andere zur Reflexion über ihr Wissen zu bewegen, wird von den Betroffenen als Bedrohung wahrgenommen, was in der öffentlichen Meinung zu schwierigen Konsequenzen für ihn führt. 6. Der paradoxale Charakter von Weisheit: Während andere behaupten, weiser zu sein, erkennt Sokrates an, dass die wahre Weisheit darin besteht, zu wissen, dass man nichts weiß. Diese Erkenntnis führt ihn zur Einsicht, dass der Weg des Philosophen oft einsam und von Widrigkeiten begleitet ist. Insgesamt ist Sokrates' Verteidigung von einer tiefen Überzeugung geprägt: Die Philosophie ist ein unerlässliches Werkzeug, das nicht nur zur Aufklärung, sondern auch zur Selbsterkenntnis und zur Verbesserung der Gesellschaft beiträgt. Die ständigen Anklagen und Missverständnisse, die ihm begegnen, sind Teil seiner Verpflichtung, die Wahrheit zu suchen und anderen einen besseren Zugang zu Wissen zu verschaffen.

Chapter 3 | Die Anklage des Meletos

In der Verteidigung Sokrates' gegen die Anklagen des Meletos und anderer bringt Sokrates mehrere zentrale Argumente vor, um seine Unschuld zu beteuern. Er beginnt damit, die Anklage, die sich darauf stützt, dass er die Jugend verderbe und die von der Stadt anerkannten Götter verleugne, detailliert zu untersuchen. 1. Zunächst stellt Sokrates die Kompetenz des Anklägers Meletos in Frage. Er fordert Meletos auf, ihm zu sagen, wer die Jugend besser macht, da dieser vorgibt, sich um ihre Erziehung zu kümmern. Sokrates konfrontiert Meletos mit der Unmöglichkeit, dass er, als Individuum, allein die Jugend verderben könnte, während alle anderen, der Stadt und der Gesetzgebung nach, sie verbessern. Diese Unfähigkeit, Antworten zu geben, zeigt Meletos' Nachlässigkeit in der Angelegenheit. 2. Sokrates zieht Parallelen zwischen der Erziehung von Tieren und der Erziehung von Menschen. Wie es nur einige wenige Experten gibt, die Tiere wie Pferde gut behandeln können, während die meisten sie verschlechtern, so muss die Erziehung auch bei Menschen funktionieren. Daraus folgt logisch, dass es nicht möglich sei, dass alle Menschen die Jugend verbessern können und nur einer sie verderbe. Diese Argumentation legt die Absurdität der Anklage bloß und spricht für Sokrates’ Unschuld. 3. Bei der Erörterung der Vorwürfe der Gottlosigkeit stellt Sokrates die Behauptung Meletos' in Frage, dass er keine Götter anerkenne, während er gleichzeitig verschiedene Gottheiten und Daimonen lehre. Diese Widersprüchlichkeit seiner Argumentation wird sowohl für Meletos als auch für das Gericht offensichtlich. Sokrates argumentiert, dass es unlogisch wäre zu behaupten, dass ein Mensch sowohl an Daimonen als auch an Götter glauben kann und gleichzeitig behauptet, dass es keine Götter gebe. 4. Letztlich zeigt Sokrates, dass Meletos sowohl inkonsequent als auch unüberlegt in seiner Klage ist. Er demonstriert, dass Menschen in der Lage sind zu lehren und gebildet zu werden. Sokrates schlussfolgert, dass, falls er tatsächlich unvorsätzlich handelt, ein rechtskräftiges Vorgehen gegen ihn unangemessen sei, und dass der richtige Weg für Meletos darin liegen würde, ihn zu belehren, anstatt ihn anzuklagen. Zusammenfassend zeigt Sokrates durch geschickte Argumentation und logische Schlussfolgerungen, dass die Vorwürfe gegen ihn sowohl unbegründet als auch widersprüchlich sind. Die fortlaufende Analyse und der Dialog mit Meletos bringen dessen Unkenntnis und das Fehlen eines ernsthaften Interesses für die Erziehung der Jugend ans Licht. In der Verteidigung weist er nach, dass es seine Aufgabe ist, die Menschen zu erziehen und zu einem besseren Verständnis von Tugend zu verhelfen, womit seine Anklage gegen ihn als ungerechtfertigt erscheint.

example
expend
Install Bookey App to Unlock Full Text and Audio
Free Trial Available!
app store

Scan to download

ad
ad
ad

Chapter 4 | Die Lebensführung des Sokrates

In diesem Kapitel wird die Lebensführung des Sokrates thematisiert und seine Haltung gegenüber der Anklage des Meletos eingehend rechtfertigt. Sokrates beginnt mit der Feststellung, dass er sich nicht schuldig fühlt hinsichtlich der ihm vorgeworfenen Anklage und dass es nicht die Ankläger, sondern der Hass der Menge ist, dem er sich ausgesetzt sieht. Er reflektiert über die Natur der Angst vor dem Tod und betont, dass es wichtiger sei, rechtschaffene Taten zu vollbringen, als sich von der Furcht vor dem Ableben leiten zu lassen. Sokrates zitiert den griechischen Helden Achill, der den Tod verachtete, um seine Ehre zu verteidigen, und stellt fest, dass man dem Tod nicht aufgrund von Unwissenheit ausweichen sollte, da niemand mit Sicherheit weiß, ob der Tod nicht vielleicht das größte Gut ist. Um dies zu untermauern, führt er an, dass diejenigen, die den Tod fürchten, oft illusorisch glauben, weise zu sein, obwohl sie in Wahrheit nur ihre Unkenntnis erkennen sollten. Sokrates sieht sich als jemand, der zu der Wahrheit strebt, und erklärt, dass er die Berufung des Gottes befolgt, der ihm die Aufgabe zugedacht hat, die Athener zur Weisheit zu ermahnen. 1. Sokrates erwähnt, dass es ihm nicht darum gehe, sich selbst zu verteidigen, sondern die Athener vor einem Fehler zu bewahren, indem sie ihn verurteilen. Die wirklichen Verluste würden letztendlich ihnen selbst schaden, nicht ihm. Er sieht sich als ein von den Göttern eingesetzter Lehrer, der den Bürgern helfen möchte, ihre Seelen zu erziehen und sie auf den richtigen Weg zu führen, und er glaubt, dass ein solches Leben für die Stadt von unschätzbarem Wert ist. 2. Sokrates lehnt es ab, sich in die Politik einzumischen, da ihn eine göttliche Stimme davon abhält. Er erklärt, dass ihm diese Stimme seit seiner Kindheit Gelegenheit gibt, seinen moralischen Pflichten nachzukommen, ohne sich an den politischen Bühneneinlagen zu beteiligen. Er ist der Überzeugung, dass die Sorge um die Gerechtigkeit und die moralische Integrität wichtiger sind als die Teilnahme an staatlichen Geschäften, die oft mit Ungerechtigkeit und Unrecht verbunden sind. 3. Im Laufe seiner Argumentation macht Sokrates deutlich, dass er nie jemandes Lehrer war, sondern dass jeder, der von ihm lernen möchte, dies ohne jegliche Kosten tun kann. Er versteht sich als jemand, der zum Denken anregt, und verweist auf die Tatsache, dass keine seiner Schüler ihn je aufgrund seiner Lehren verklagt hat, was als Beweis für seine Unschuld zu werten ist. Sokrates appelliert an das Publikum, dass, wenn er tatsächlich schädlich gewesen wäre, die jungen Männer, die er beeinflusst haben soll, sich gegen ihn erheben würden, was nicht geschieht. Abschließend verkörpert Sokrates das Bild eines Mannes, der sich der Wahrheit und der Gerechtigkeit verpflichtet fühlt, ungeachtet der persönlichen Konsequenzen, die sich daraus ergeben könnten. Auch wenn er von den Mächtigen angeklagt wird, bleibt er fest entschlossen, seinem Weg treu zu bleiben, und betont die Bedeutung seines Auftrags zur Förderung des moralischen und geistigen Wohls der Athener.

example
expend

Chapter 5 | Schluß

In Chapter 5 of "Apologie Des Sokrates" by Platón, Socrates passionately defends his unconventional behavior in court while discussing the nature of justice and the proper conduct of both defendants and judges. His words serve as a profound meditation on virtue, integrity, and the essence of humanity. 1. Socrates begins by acknowledging that his demeanor might provoke anger or dissatisfaction among the judges, especially when they compare him to others who plead for mercy with tears and appeals to emotion. Unlike these individuals, Socrates refuses to bring forth his family to elicit sympathy, asserting that such actions would not reflect his values or the dignity expected of a man of his reputation. He emphasizes that true nobility lies not in seeking pity but in embodying principles of honor and virtue, which should guide both himself and the community of Athens. 2. Socrates underscores the significance of his decision to not resort to emotional appeals, which he considers ignoble and unbecoming for someone who is known for philosophical reflection. He illustrates that many who stand before the court resort to theatrical displays, which could tarnish the dignity of the city. He contends that individuals renowned for their wisdom and bravery should uphold a higher standard, as engaging in such behavior would equate them to those who lack virtue. The expectations placed on those recognized for their worth demand that they act with composure and respect for the court. 3. Moving deeper into his argument, Socrates addresses the role of the judges, asserting that their duty is to deliver justice according to the law, rather than granting leniency based on personal pleas. He conveys that the judges have sworn an oath to uphold the law and should not succumb to pressures that could corrupt their judgment. By submitting appeals for leniency, a defendant undermines the very essence of justice, risking the integrity of both the court and society as a whole. 4. Socrates further clarifies his stance on divinity and piety, rebutting the accusations leveled against him—especially the claim of impiety. He firmly states that he believes in the gods just as strongly, if not more so, than his accusers. By manipulating the integrity of the court through emotional manipulation, one would inadvertently neglect the concept of divine oversight and create an impression of disbelief in the gods. Thus, Socrates resolves to maintain his principles and let fate determine the outcome of his trial, trusting that a higher moral order will guide the verdict in a manner that serves the greater good for himself and the citizens of Athens. Through this eloquent dialogue, Socrates not only justifies his conduct but also serves as a model of ethical behavior, encouraging integrity and accountability in the pursuit of justice. His steadfast philosophy calls both judges and citizens to reflect on the values they uphold, urging them to act in alignment with reason and virtue rather than fear or societal pressure.

Chapter 6 | Die Rede nach der Verkündigung des Strafmaßes

Sokrates, nach dem vorangegangenen Urteil, zeigt sich den Athenern offen und reflektiert über die Umstände seines Prozesses und die damit verbundenen Stimmen. Er äußert sich verwundert über das knappe Ergebnis der Abstimmung, das nur drei Stimmen gefehlt hätten, um ihm das Leben zu retten. Für Sokrates sind die Anklagen nicht nur unverdient, sondern auch unverständlich, da er zeitlebens darauf bedacht war, das Gemeinwohl zu fördern und jeden Einzelnen dazu zu bewegen, sich um seine eigene moralische und intellektuelle Entwicklung zu kümmern. Im Angesicht seiner Verurteilung fragt er die Athener, was er dafür verdient habe, dass er sich für eine höhere, geistige Lebensweise entschieden hat. Er erachtet sich als Wohltäter, der im Vergleich zu Siegern bei Olympischen Spielen, die den sichtbaren Erfolg im Blick haben, das wahre Wohl der Stadt im Auge behält. Für ihn, der durch seine Philosophie mehr zur kritischen Reflexion der Bürger beiträgt, ist eine Versorgung im Prytaneion die angemessene Belohnung. Sokrates betont, dass er niemals vorsätzlich jemandem schadet und es für unangemessen hält, für sein Streben nach Wahrheit und Moral bestraft zu werden. Er lehnt die ihnen angebotenen Strafen wie Geldstrafen oder eine Gefängnisstrafe ab, da diese für ihn inakzeptabel sind und eher hinderlich für sein Ziel, das philosophische Leben zu führen, wäre. Der Gedanke an Exil kommt ebenfalls nicht in Frage, denn er weiß, dass seine philosophischen Ideen überall auf Verständnis stoßen würden. In einem weiteren Moment der Reflexion stellt Sokrates klar, dass es für ihn unmöglich wäre, seine Lebensweise aufzugeben, da dies gegen sein Verständnis des Guten und seinen Glauben an die Notwendigkeit ständiger Selbsterforschung verstoßen würde. Sokrates erklärt, wie schwer es für andere sei, diese Überzeugung nachzuvollziehen, und er ist nicht bereit, sich selbst gering zu schätzen. Schließlich bekräftigt er, dass er bereit wäre, eine Geldstrafe zu akzeptieren, aber nur in Höhe von dem, was er entrichten kann. An dieser Stelle bieten ihm seine Freunde in der Philosophie an, das Geld zu bürgen, was ihm die Möglichkeit gibt, sich selbst zu einer angemessenen Summe zu verpflichten. Dieser Ausdruck seines Wertes und Anliegens verdeutlicht nicht nur sein Engagement für die Philosophie, sondern auch die Unterstützung einer Gemeinschaft, die seine Prinzipien teilt.

example
expend
Install Bookey App to Unlock Full Text and Audio
Free Trial Available!

Scan to download

1000+ Book Summaries, 80+ Topics

New titles added every week

ad

Chapter 7 | Die Rede nach der Verurteilung

In der Rede von Sokrates nach seiner Verurteilung an die Athener offenbart er sowohl seine Gedanken über den Prozess als auch seine Reflexionen über das Leben und den Tod. Sokrates beginnt mit der Feststellung, dass die Athener für einen kurzen Moment den Namen eines ungerechten Urteils tragen werden, während Kritiker weiterhin über sie lästern werden. Er benennt sein Alter und die Unvermeidlichkeit des Todes und stellt klar, dass er nicht aus Schwäche in eine Überredungstechnik verfallen wird, sondern seine Prinzipien beibehalten möchte, selbst wenn dies seinen Tod zur Folge hat. Dieser Standpunkt prägt die gesamte Argumentation und verdeutlicht Sokrates’ Entschlossenheit, seine Ansichten bis zum Ende zu verteidigen. Er geht weiter und kündigt den Menschen, die ihn verurteilt haben, eine düstere Weissagung an: Unmittelbar nach seinem Tod werden sie eine viel schwerere Strafe als die, die sie ihm auferlegt haben, empfinden müssen. Sokrates weist darauf hin, dass sie fälschlicherweise glauben, sie hätten sich von der Verantwortung ihres Lebens befreit, während sie tatsächlich eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit ihrem eigenen moralischen Handeln erwarten sollten. Diesen entscheidenden Punkt macht er deutlich, indem er auf die Notwendigkeit hinweist, sich selbst zu verbessern, anstatt andere zur Rechenschaft zu ziehen. An seine Unterstützer gewandt, reflektiert er über die Bedeutung seines berühmten inneren Zeichens – dem Daimonion – das ihn früher von falschem Tun abgebracht hatte. Sokrates bemerkt, dass dieses Zeichen ihm während seines Prozesses nicht entgegentreten konnte, was er als gutes Omen deutet. Dies führt ihn zu der Überzeugung, dass der Tod nicht das Übel ist, das viele ihn glauben machen wollen. Vielmehr stellt er das Konzept des Todes als potenziell bereichernd und gewinnbringend dar. Er vergleicht den Tod mit einem tiefen Schlaf ohne Träume oder als eine Migration der Seele in eine andere Welt, die vielleicht eine bessere Existenz bietet. Außerdem malt Sokrates das Bild des Lebens nach dem Tod, in dem er die Möglichkeit betrachtet, von den Größen der Vergangenheit zu lernen. Er spricht von der unbeschreiblichen Freude, die ein Gespräch mit geduldigen und weisen Seelen bringen könnte, und schlägt vor, dass ein solches Leben in der Unterwelt eine Eckpfeiler für das Streben nach Wissen und Weisheit sein könnte. Abschließend ermahnt er seine Richter, sich eine positive Sicht auf den Tod zu bewahren. Sokrates bleibt optimistisch, dass es für einen Menschen von Tugend – egal, ob im Leben oder im Tod – kein Übel gibt. Er fordert sie auf, nach seinem Tod an seinen Söhnen die Prinzipien weiterzugeben, die er immer vertreten hat. Diese letzte Bitte spiegelt die Essenz von Sokrates’ Philosophie wider: dass der Streben nach Tugend und Weisheit das höchste Gut ist. Mit den Worten, dass es Zeit sei, sich zu trennen – er zum Tod und sie zum Leben – schließt er seine Rede. Insgesamt lässt sich Sokrates’ Botschaft auf mehrere bedeutende Prinzipien reduzieren: 1. Unerschütterlichkeit in den eigenen Überzeugungen, selbst angesichts des Todes. 2. Die schwerwiegenden Folgen des moralischen Versagens, die weit über die eigene Existenz hinausgehen. 3. Der Tod als potenziell positive Erfahrung, die zu einer höheren Erkenntnis oder einem besseren Dasein führen kann. 4. Die Verantwortung, jüngere Generationen in der Suche nach Wahrheit und Tugend zu leiten.

example
expend

Table of Contents